Das Alte Maschinenhaus der Grube Fortuna in Solms-Oberbiel

Der Zustand Anfang August 2013
Der Zustand Anfang August 2013

Das sogenannte Alte Maschinenhaus der Grube Fortuna wurde 1907/08 im Zuge der Neugestaltung des Abbaus auf der Grube Fortuna errichtet. Die ehemaligen Anlagen des vorherigen Besitzers, der Fürst zu Solms-Braunfels´schen Bergverwaltung, waren dem neuen Besitzer, der Firma Friedrich Krupp in Essen, zu veraltet. So ließ Krupp neben dem Abteufen (senkrecht in die Erde graben) eines neuen Schachtes mehrere Gebäude errichten: Maschinenhaus (als einzigstes erhalten geblieben), Kesselhaus mit 43 m Schornstein, Reservekesselhaus, Werkstadt mit Schmiede, Zechenhaus und Steigerwohnhaus mit Stallgebäude.

Im Alten Maschinenhaus war die Seilanlage sowie eine Kompressoranlage untergebracht. Auffälligster Bestandteil des Gebäudes ist der sog. Malakowturm, der als Wasserturm für die Dampfmaschine diente.

Nachdem 1943 der Schacht einstürzte und das Fördergerüst regelrecht im Schacht verschwand, wurde neben dem neuen Tiefen Stollen auch ein neuer Förderschacht abgeteuft. Bis 1954 entstanden die neuen Tagesanlagen am Tiefen Stollen (dem heutigen Zechenhaus). Die alten Tagesanlagen verfielen bzw. wurden beseitigt. Lediglich das Alte Maschinenhaus konnte als 'Rumpelkammer' und zur Wasserbevorratung weiterhin überleben.

Das der Zahn der Zeit deutliche Spuren hinterlassen hat, ist leider unverkennbar.

Im Sommer 2013 gilt es das Gebäude zu untersuchen und erste, wichtige Sicherungsmaßnahmen durchzuführen.

 

1. Befund

Räume, Decken und Wände des Gebäudes werden in einem sog. Raumbuch einzeln beschrieben, fotographiert, gegebenenfalls gezeichnet. Dadurch entsteht ein vollständiges Bild des IST-Zustandes. Ebenfalls lässt sich daraus eine genaue Baugeschichte ableiten.

 

2. Schadenskartierung

Jedes Gebäude unterliegt spezifischen Schadensmöglichkeiten. Mittels Aufnahme und Beschreibung der verschiedenen Schadensarten (vom abgefallen Putz bis zum Loch in der Wand) entsteht so eine Grundlage für eine spätere Restaurierung.

 

3. Zubehör 

Nicht nur das Gebäude an sich, auch die noch zahlreich vorhandenen beweglichen Teile innerhalb des Gebäudes, werden registriert und beschrieben. So ergibt sich die Möglichkeit, diese eventuell wieder an den historischen Standort innerhalb des Gebäudes zu versetzen.

 

4. Sanierungsplan

Die Verbindung aus den oben genannten Punkten laufen in einem Sanierungsplan zusammen. Mängel und Schäden werden nach ihrer Notwendigkeit aufgelistet.

 

5. Nutzungskonzept

Ein Nutzungskonzept ist das i-Tüpfelchen, denn alle Maßnahmen zum Erhalt des Gebäudes bleiben unvollständig, so lange keine Nutzung vorliegt. Genügend Ideen sind vorhanden...